CDU Stadtverband Osterholz-Scharmbeck

Neues zur Schulstruktur in Osterholz-Scharmbeck

Die Fraktion CDU Osterholz-Scharmbeck stimmt gemeinsam GEGEN die neu vorgestellte Schulstruktur

CDU-Fraktion stimmt gegen Schulstrukturreform


Das bestimmende Thema in den letzten Ausschusssitzungen für Bildung und Erziehung war das
Thema „Reform der Schulstruktur“.


Hintergrund ist, dass im vergangenen Jahr die Oberschule „Lernhaus im Campus“ einen Hilferuf an
die Verwaltung gesendet hat, da die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem
Förderbedarf derart angestiegen war, das im letztjährigen 5. Jahrgang 50 % der Schüler
Förderbedarf hatten, was die reguläre Beschulung der Klassen deutlich erschwerte und für die
Schule kaum noch zu stemmen war. Die Oberschule als Regelschule nimmt alle Schüler auf, die
sich anmelden, während die IGS nach einem Schlüssel aufnimmt und das Gymnasium angewählt
werden muss. Konsens bestand insoweit, dass andere Verteilung der Schüler mit Förderbedarf im
bestehenden System nicht möglich war. Daher wurden verschiedene Varianten von
Schulstrukturreformen diskutiert, wovon letztlich die Variante der Auflösung der Oberschule und
Einrichtung einer zweiten IGS an ihrem Standort, wobei die Schüler den beiden IGSen in der Stadt
dann über Einzugsbereiche zugeordnet werden, von den Schulen favorisiert wurde.


Auch wir haben lange und intensiv über dieses Thema diskutiert und hierzu die verschiedenen
Beteiligten in die Fraktion eingeladen und über die verschiedenen Möglichkeiten gesprochen. Viele
Fragen haben sich für uns dabei ergeben von den Kosten und der Finanzierbarkeit über die Frage,
wie damit umgegangen wird, wenn die prognostierte 4-Zügigkeit überschritten wird, da die
Datenlage, aufgrund derer die Zahlen ermittelt wurden, relativ unklar ist und die Schülerzahl schon
bei der aktuellen Prognose an der Grenze ist bis zu praktischen Einzelfragen, wie ob es eine
Geschwisterkinderregelung gibt und ob auf Kinder Rücksicht genommen wird, die eine andere
Grundschule mit Ausnahmeregelung besuchten. Diese Fragen bewegten uns ebenso wie betroffene
Eltern, jedoch sind diese Fragen bisher unbeantwortet geblieben bzw. wurden ohne eine Erläuterung
als nicht umsetzungsfähig dargestellt.


Ein weiteres Thema, das uns bewegte, ist die Tatsache, dass die Stadt Osterholz-Scharmbeck immer
sehr stolz auf ihre vielfältige Bildungslandschaft war. Orientiert an den individuellen Bedürfnissen
und Fähigkeiten des Kindes konnten die Eltern, die Schule wählen, die ihrem Kind am besten
entsprach. Diese Vielfalt geben wir nun und weisen die Kinder den Schulen nach Wohnort zu. Wir
geben dies auf, ohne dass wir das dargestellte Problem, nämlich dass die Anzahl der Kinder mit
Förderbedarf steigt, zu lösen. Diesen Kindern ist nicht geholfen, wenn sie mit mehr anderen
Kindern in einer Klasse sitzen, sondern sie brauchen gezielte Unterstützung, die jedoch nicht
Gegenstand der geplanten Schulstrukturreform ist. Auch wurde deutlich, dass es nicht nur die
Schülerinnen und Schüler mit diagnostiziertem Förderbedarf sind, die eine Arbeit für die Lehrkräfte
am Campus wesentlich erschwerten. Es sind auch oftmals Kinder aus schwierigen
Familienverhältnissen, die vom Elternhaus heraus schon einen schwierigen Start haben. Auch der
Anteil der Kinder, die nur wenig bis keine Sprachkenntnisse in Deutsch haben, machen die ganze
Problemstellung in der neuen Schulstruktur nicht einfacher. Die dargestellten Herausforderungen
werden nur kurzeitig auf zwei Standorte verteilt, allerdings ohne ein für die Zukunft tragfähiges
Konzept, welches die frühzeitige Unterstützung der dargestellten Kinder und Familien
berücksichtigt.


Aus diesen Gründen hat die CDU-Stadtratsfraktion letztlich gegen die Auflösung der Oberschule
und Einrichtung einer zweiten IGS gestimmt, da hierbei für eine gewisse Zeit die Symptome
gelindert werden, jedoch das Problem an sich nicht gelöst wird. Auch ohne unsere Stimmen ist
diese Strukturreform beschlossen worden und wir die Umsetzung in den kommenden Monaten
konstruktiv begleichen und nicht Mühe werden, unsere Fragen weiterhin einzubringen.